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Gleitender Durchschnitt

Typ

Trendindikator

Kurze Einführung

Gleitende Durchschnitte, im amerikanischen "Moving Averages" genannt, gehören zu den ältesten und mit Abstand am meisten benutzten Indikatoren. In der Regel werden sie mit "GD" bzw. im amerikanischen mit "MA" abgekürzt. GDs können auf sehr verschiedene Arten berechnet werden und sind so auf vielfältige Weise einsetzbar. Neben vielen eigenständigen Analysen basieren auch viele andere Indikatoren auf GDs. GDs bilden die Basis der meisten technischen Analysen.

Aussage

Der Begriff "Gleitender Durchschnitt" drückt die beiden wichtigsten Eigenschaften des Indikators aus. "Durchschnitt" heißt, dass über eine bestimmte Anzahl von Tagen ein Mittelwert der Kurse gebildet wird. "Gleitend" drückt aus, dass die Berechnung mit jedem neuen Kurs um einen Tag nach vorne verschoben wird, der bis dahin letzte Kurs fällt also aus der Berechnung heraus.

Die Mittelwert ist im wahrsten Sinne des Wortes "trendfolgend", daher ist der GD natürlich der einfachste (und wohl auch wichtigste) aller Trendindikatoren.

Im Laufe der Jahre wurden immer mehr verschiedene Berechnungsarten für den GD eingeführt, so z. B. die gewichtete, geometrische, exponentielle oder triangulare Berechnung. Hinzu kamen verschiedene weitere Ideen, wie etwa der horizontale oder vertikale Versatz.

Formel/Berechnung

Einfacher GD:

MAt = (Ct + Ct-1 + Ct-2 + ... + Ct-n+1) ÷n

wobei:

MAt = Aktueller Wert des einfachen GDs

Standardmäßige Berechnung des Gleitenden Durchschnitts; alle Kurse bekommen das gleiche Gewicht in der Berechnung.

Interpretation

Ein aufwärts gerichteter GD zeigt einen Aufwärtstrend an, ein abwärts gerichteter einen Abwärtstrend, was sich aus der Grundidee der Glättung ergibt. Grundsätzlich gilt, dass GDs mit zunehmendem Berechnungszeitraum immer träger werden. Kürzere Berechnungszeiträume liefern also schneller ein neues Signal. In Börsenphasen mit kurzen Trends ist es daher sinnvoll, kürzere Zeiträume zur Berechnung zu wählen.

In Börsenphasen mit starken Trends sollten dagegen längere Zeiträume benutzt werden. Nachteil an kurzen Berechnungszeiträumen ist, dass es häufig zu Fehlsignalen kommt, während bei einem langen Berechnungszeitraum die Signale häufig erst gesendet werden, wenn schon ein großer Teil der Kursbewegung nach oben oder unten erfolgt ist.

Wie die Berechnung des GDs ist auch die Interpretation sehr vielfältig. Im Folgenden stellen wir Ihnen die geläufigste Interpretation vor.

Die Standardinterpretation ist der Schnitt des GDs mit dem zugrunde liegenden Kursverlauf. Ein Schnitt von unten nach oben liefert ein Kaufsignal, ein Schnitt von oben nach unten ein Verkaufssignal. Da es bei dieser Vorgehensweise oftmals zu Fehlentscheidungen kommt, setzen viele Analysten gerne auch Filter ein. Ein typischer Filter ist etwa, dass ein Prozentsatz (etwa 2% oder 3%) definiert wird, um den der GD durchbrochen wird.

Standardeinstellung

  • Kurzfristig: 5 bis 49 Tage
  • Mittelfristig: 50 bis 100 Tage
  • Langfristig: Mehr als 100 Tage


Beispiel: Gleitender Durchschnitt (GD 38)

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